„Wir halten es für ein falsches Signal, dass der Haupt- und Sicherheitsausschuss der Stadt Neuss mehrheitlich ein überparteiliches Bekenntnis zum Beitritt zur EU-Charta für Gleichstellung von Männern und Frauen auf lokaler Ebene verweigert hat“, sagt die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Bettina Weiß und fährt fort: „Mit der Charta wäre auch die Erstellung eines Aktionsplans verknüpft gewesen, der die Gleichstellungspolitik in Neuss auf eine neue Stufe hebt, da auch lokale Akteuren der Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und Organisationen aus der Zivilgesellschaft mit in die Beratungen einbezogen würden.“
Weiß, die auch Vorsitzende des Gleichstellungsbeirats ist, weist zudem darauf hin, dass mehr als 60 deutsche Städte der Charta beigetreten sind, darunter wie Mühlheim a. d. Ruhr, Pforzheim, Bottrop, Darmstadt und Würzburg auch solche, die mit Neuss vergleichbar sind.
Sie kritisiert, dass die Ablehnungen aus anderen Fraktionen sich nicht auf die Sache (Gleichstellungsfragen) bezogen, sondern finanzielle Argumente (CDU) und Detailfragen (Linke) in den Vordergrund stellten.
Entmutigen lässt sich Bettina Weiß nicht. Sie betont: „Wir GRÜNE möchten, dass Neuss eine offene, zukunftsorientierte und somit innovative Stadt bleibt. Dazu gehört auch eine Gleichstellungspolitik, die in der heutigen Zeit ankommt. Daran werden wir weiterarbeiten – Versprochen!“
Pressemitteilung vom 09.09.2024
Überparteiliches Bekenntnis zum Beitritt der Charta für die Gleichstellung erwartet
Diesen Donnerstag, den 12.09.2024, berät der Haupt- und Sicherheitsausschuss der Stadt Neuss über einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichstellung. Zur Abstimmung steht ein Antrag der GRÜNEN zum Beitritt zur Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene.
Zuvor hat sich der Gleichstellungsbeirat der Stadt im März 2024 mit dem Beitritt beschäftigt und diesen einstimmig empfohlen. „Das überparteiliche Bekenntnis, ist starker Rückenwind für unser Anliegen, was uns sehr freut. Mit der Umsetzung einzelner Maßnahmen schaffen wir ein Bewusstsein und in der Folge auch Verbesserungen für alle Bürgerinnen und Bürger“, sagt Bettina Weiß als Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN.
Die Charta für die Gleichstellung richtet sich gezielt an Städte und Gemeinden. Die Kommune erstellt einen Aktionsplan und setzt diesen zusammen mit lokalen Akteuren der Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und Organisationen um. Bisher sind mehr als 60 deutsche Städte der Charta beigetreten und haben so beispielsweise Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreicht.
„Wir möchten, dass Neuss eine offene, zukunftsorientierte und somit innovative Stadt bleibt,“ ergänzt Bettina Weiß zuversichtlich auf ein erneutes überparteiliches Votum für die Gleichstellung, dieses Mal im Haupt- und Sicherheitsausschuss.
Unser Antrag wurde im Gleichstellungsbeirat am 20.03.2024 einstimmig befürwortet. Im Haupt- und Sicherheitsausschuss am 12.09.2024 jedoch mehrheitlich abgelehnt.